Behandlungen
Insemination, ICSI, IVF oder doch eine hormonelle Therapie? Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die zur Verwirklichung des bisher unerfüllten Kinderwunsches führen. Sind die Ursachen erst einmal geklärt, entscheiden wir gemeinsam mit Ihnen, welche Therapie für Sie in Frage kommt
Kinderwunschbehandlungen
Chancen & Risiken
Die Chancen auf das Eintreten einer Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes sind von verschiedenen Faktoren abhängig, je nach durchgeführter Therapie.
Kostenübernahme
Die Kosten für die Beratungsgespräche und für die Diagnostik bis zur Behandlung werden in der Regel von den Krankenversicherungen übernommen.
Die Kostenübernahme der Kinderwunschbehandlungen unterscheidet sich je nach Art der Krankenversicherung. Wir beraten und unterstützen Sie gerne bei der erforderlichen Antragstellung.
Präimplantationsdiagnostik (PID)
Wir sind ein zugelassenes PID-Zentrum und bieten die Möglichkeit der genetischen Diagnostik eines Embryos vor seiner Einnistung. Diese Diagnostik kommt nur bei speziellen Fragestellungen, z.B. bestimmten Erbkrankheiten infrage.
Fruchtbarkeitserhalt
Die Frage nach einem Schutz der Fruchtbarkeit stellt sich vor einer keimzellschädigenden Behandlung durch z.B. eine Chemotherapie oder Bestrahlung bei vielen Krebserkrankungen. Aber auch bestimmte Lebensumstände können dazu führen, dass die Familienplanung einen Aufschub erfordert. Wir können sowohl Samen- als auch befruchtete oder unbefruchtete Eizellen kryokonservieren, d.h. einfrieren, um sie in der Zukunft wieder verwenden zu können.
Wiederholte Fehlgeburten oder Einnistungsstörungen
Abhängig von den gefundenen Auffälligkeiten sind folgende Behandlungen möglich:
- Bei auffälligem Chromosomenbefund bei einem der Partner ist keine direkte Therapie möglich. Aber es gibt heute Möglichkeiten, die Eizelle (Polkörperdiagnostik) bzw. den Embryo (PID) vor dem Einsetzen in die Gebärmutter zu untersuchen.
- Wenn die Kriterien für ein Antiphospholipidsyndrom, welches mit einer Gerinnungsneigung einhergeht, erfüllt sind, sollten Anti-Thromobosespritzen (Heparin) zusammen mit ASS 100 ab dem Einsetzen von Embryonen bzw. einem positiven Schwangerschaftstest gegeben werden.
- Formveränderungen oder Myome der Gebärmutter können heute sehr gut operativ behandelt werden.
- Hormonstörungen bzw. Grunderkrankungen werden individuell therapiert.
Noch experimentelle Behandlungsmöglichkeiten:
Eine Einnistung oder Entwicklung der Schwangerschaft kann durch veränderte immunologische Verhältnisse in der Gebärmutter oder im Blut erschwert sein. Solche Untersuchungen und daraus resultierende Therapieoptionen sind sehr neu und somit als experimentelle (von der Krankenkasse noch nicht anerkannte) Methoden zu werten. Dennoch möchten wir unseren Patienten die neuesten Erkenntnisse nicht vorenthalten und diskutieren individuell folgende Behandlungsmöglichkeiten:
- Bei einer Erhöhung der uterinen natürlichen Killerzellen (festgestellt durch eine Endometriumbiopsie) kann eine Therapie mit verdünnten Fettsäuren (Infusionstherapie alle 2-3 Wochen) oder Alternativen erfolgen.
- Bei einer Erhöhung der uterinen Plasmazellen als Zeichen einer chronischen Entzündung (festgestellt durch eine Endometriumbiopsie) erhalten die Frauen ein Antibiotikum. Danach kann mit einer erneuten Gewebeprobeentnahme überprüft werden, ob die Therapie erfolgreich war.
- Wenn der Zeitpunkt der optimalen Einnistungsbereitschaft der Gebärmutterschleimhaut früher oder später liegt als üblich, kann man das Einsetzen der Embryonen entsprechend anpassen.
- Besonders beim Einsetzen von Embryonen nach Kryokonservierung kann durch „assisted hatching“, wobei mit einem speziellen Laser unter dem Mikroskop ein kleines Loch in die äußere Hülle des Embryos gemacht wird, das Schlüpfen des Embryos aus seiner Hülle und so möglicherweise die Einnistung in die Gebärmutterschleimhaut erleichtert werden.
Endokrinologie
Die Entwicklung und viele Funktionen im menschlichen Körper werden durch Botenstoffe (Hormone) gesteuert. Hormone werden von den Drüsen ausgeschüttet. Im weiblichen Körper spielen die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die Eierstöcke (Ovarien), die Schilddrüse und die Nebennierenrinde eine wichtige Rolle.
Gestörte Hormonproduktion kann zum Ausbleiben der Pubertät, zu Zyklusunregelmäßigkeiten, Zyklusbeschwerden, Blutungsstörungen, Haarausfall, verstärkter Körperbehaarung oder Akne führen. Solche Störungen in der Hormonausschüttung können angeboren oder erworben sein. Dies zu untersuchen und zu behandeln ist die Aufgabe der gynäkologischen Endokrinologie.
Eine Beratung und Hormontherapie kann aber auch in bestimmten Lebensphasen (Verhütungsbedarf, Wechseljahre) oder bei anderen Diagnosen (Endometriose, Transsexualität) notwendig sein.
Bei all diesen Fragen ist Ihr/Ihre Frauenarzt/Frauenärztin der erste Ansprechpartner. Erst mit einer Überweisung und genaueren Fragestellung kann ein Termin bei uns vereinbart werden. Wir bieten an, die Blutproben der Patientinnen mit speziellen gynäkologisch-endokrinologischen und reproduktionsmedizinischen Fragestellungen einzusenden (s. Service). Die Werte werden in unserem Labor bestimmt und die Ergebnisse werden individuell mit Diagnose- und Therapievorschlag schriftlich befundet.